Der Namensgeber

Alexander Coppel. Quelle: Stadtarchiv Solingen
Alexander Coppel. Quelle: Stadtarchiv Solingen

Am 28. September 2015 — 150 Jahre nach der Geburt von Dr. Alexander Coppel und 33 Jahre nach Gründung der ersten städtischen Gesamtschule an der Wupperstraße — fand der Festakt zur Namensgebung der Alexander-Coppel-Gesamtschule statt. Zur Feierstunde waren nicht nur Schulministerin Sylvia Löhrmann, zwei ehemalige, der amtierende und der zukünftige Oberbürgermeister der Stadt Solingen gekommen, sondern auch drei Mitglieder der Familie Coppel, darunter Eleonore Reiche, Schwiegertochter von Anna Reiche, geb. Coppel. Sie hatte ihre Tochter Rita Schwartz aus den USA mitgebracht. Außerdem war Elizabeth Eichiner aus München anwesend, ebenfalls eine Enkelin von Anna Reiche.

Oberbürgermeister Norbert Feith überreichte Schulleiter Andreas Tempel das neue Türschild.
Oberbürgermeister Norbert Feith überreichte Schulleiter Andreas Tempel das neue Türschild.

Schulleiter Andreas Tempel zeigte sich hocherfreut, dass man nun nicht nur einen guten Ruf, sondern endlich auch einen guten Namen habe und hofft, dass sich Schüler wie Lehrer das Lebensmotto der Familie Coppel zu eigen machen werden: „Glücklich machen heißt glücklich sein!“

Nach Grußworten des scheidenden Oberbürgermeisters Norbert Feith und von Schulministerin Sylvia Löhrmann ging Michael Sandmöller als Leiter der „AG jüdischer Friedhof“ noch einmal auf die besondere Beziehung der Schule zu seinem neuen Namensgeber ein. „Er war zutiefst mit seiner Heimatstadt verbunden und verstand es als seine Pflicht seinen Reichtum mit denen zu teilen, die auf Unterstützung angewiesen waren. Das galt über alle Religionsgrenzen hinweg.“ So gehe es nicht nur darum, die Erinnerung an eine Familie wachzuhalten, die die Nationalsozialisten allen Verdiensten zum Trotz aus dem Gedächtnis der Stadt tilgen wollten, sondern auch darum, sich mit ihrem humanistischen Erbe auseinanderzusetzen.

Sylvia Löhrmann, Wilhelm Bramann, Elisabeth Eichinger, Eleonore Reiche, Rita Schwarz.
v.l.: Sylvia Löhrmann, Wilhelm Bramann, Elizabeth Eichiner, Eleonore Reiche, Rita Schwartz.

Zum Abschluss des Festakts, der von zahlreichen musikalischen Beiträgen der Schülerinnen und Schüler stimmungsvoll begleitet wurde, unterschrieben Andreas Tempel und Dr. Ulrike Schrader als Leiterin der Gedenkstätte Alte Synagoge Wuppertal eine Kooperationsvereinbarung, die das Thema „Erinnerungskultur“ noch stärker im Schulprofil verankern soll. „Wenn Sie danach fragen, wie so etwas geschehen konnte, dann dürfen Sie nicht die Opfer fragen, denn die können es Ihnen nicht sagen. Stellen Sie sich der unangenehmen Aufgabe, nach den Tätern zu fragen!“ mahnte Schrader.

Nach Sektempfang und Imbiss, den die Oberstufe vorbereitet hatte, zog es die Nachfahren der Familie Coppel noch zu den Familiengräbern auf dem jüdischen Friedhof. Michael Sandmöller und sein Vorgänger Wilhelm Bramann, der 1988 die „AG jüdischer Friedhof“ gegründet hatte, begleiteten die drei Frauen zum Estherweg.

Die Ansprachen der Festredner: