Der Winter hat seine Spuren hinterlassen. Auf die Schülerinnen und Schüler der AG Jüdischer Friedhof wartet im März viel Arbeit, wenn sie ihren wöchentlichen Einsatz nach der Winterpause wieder aufnehmen.
Jacobina Loeb, geb. Trostdorf (1798-1859)
Rückseite der Grabstele für Abraham Feist (1831-1905), der zusammen mit seinem Bruder eine Stahlwarenfabrik gegründet hatte, aus der die Luna-Werke hervorgingen.
Mathilde Feist, geb. Cahn (1874-1911), war die Ehefrau von Carl Feist und Mutter von Robert Feist. Der Grabstein wurde von einem italienischen Künstler gefertigt.
Inschrift auf dem Stein von Rosa Bassat, geb. Asseo (1869-1934). Die sephardische Fabrikantenfamilie Bassat/Asseo stammte ursprünglich aus der Türkei.
Der älteste erhaltene Grabstein. Sprinz Coppel, geb. Hertz (1744-1820)
Abraham Geisenheimer (1819-1892) war mit Fanny Coppel verheiratet und langjähriger Vorsitzender der Synagogengemeinde.
Bernhard Feist (1878-1924)
Betty Coppel (1857-1870) war das neunte Kind von Flora und Aron Coppel.
Gräberensemble der Familie Geisenheimer.
Robert Feist (1904-1908), war das erste Kind, das nicht auf dem Kindergrabfeld bestattet wurde, sondern im Familienverband beigesetzt wurde. Die außergewöhnliche Knaben-Plastik stammt vermutlich wie der Grabstein seiner Mutter aus einer italienischen Werkstatt.
Doppelstein für Mutter und Sohn: Sara Leser, geb. Trostdorf (1808-1847) und Leopold Leser (1844-1847). Die Familie lebte in Wald.
Carl Feist (1865-1917), Teilhaber der Luna-Werke, starb in Baden-Baden und wurde dort eingeäschert. Es ist das erste Urnengrab auf dem jüdischen Friedhof. Die Urne, die auf einem Foto von 1969 noch zu sehen war, ist nicht mehr vorhanden.
Familiengrabstelle von Fanny Coppel, geb. Katzenstein (1836-1922) und Gustav Coppel (1830-1914)
Samuel Coppel (1782-1867)
Willi Hirsch (1878-1938) aus Opladen hatte sich in der Pogromnacht das Leben genommen.
Der kommunistische Redakteur Max Leven (1882-1938) war in der Pogromnacht erschossen worden. Der Gedenkstein wurde später von der Stadt Solingen aufgestellt.
Der liegende Grabstein von Johanna Dessauer, geb. Loeb (1875-1939) ist leider immer wieder schnell von Moos überwuchert. Es ist der jüngste Grabstein auf dem jüdischen Friedhof. Die Streifen im oberen Bereich waren freigehalten worden für eine spätere Beschriftung für ihren Mann Samuel, der aber in Theresienstadt umkam. Auch die beiden Kinder Marianne und Heinz überlebten den Holocaust nicht.
Fanny Isaac, geb. Meyer (1864-1928) und Nathan Isaac (1859-1932). Isaac leitete das erste Solinger Textilgeschäft der Gebr. Alsberg.
Julie David, geb. Hochfeld (gest. 1865).
Schaye Scheyer (1832-1891), stammte aus Dierdorf und heiratete in die Gräfrather Metzgerfamilie Mayer ein.
Leopold Friedrich Rosenbaum (1890-1899).
Die hebräische Einleitung „Hier ruht…“ findet sich auf jedem jüdischen Grabstein.
Fanny Feist, geb. Steiner (1839-1922)
Gedenkstein für die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus
Samuel Strauß (1816-1844) gehörte einer Gräfrather Handelsfamilie an. Deren Grabsteine fallen deutlich schlichter aus als die der Solinger Fabrikanten.
Feld A ist der älteste Teil des Friedhofs. Im Hintergrund Feld B.
Fotos: Daniela Tobias, photozeichen.de